Bündnisgrüne beteiligen sich am Waldschutzbündnis gegen die Zerstörung der Metelener Heide

Ein regionales Bündnis engagierter WaldschützerInnen aus den Kreisen Steinfurt und Borken protestiert gegen die Fällung ökologisch wertvoller Waldbereiche in der Metelener Heide (Kreis Steinfurt). Das Bündnis, das sich im Februar spontan zum Schutz der Waldbereiche in der Metelener Heide gebildet hat, will sich auch nach den Rodungsarbeiten der jüngsten Zeit im Großraum Metelen / Steinfurt weiterhin für den konsequenten Schutz der noch vorhandenen Waldflächen im Großraum Nord-West-Münsterland einsetzen.  Ende Februar wurde in der Metelener Heide mit den Fällarbeiten für die neue Amprion-Stromtrasse (Hochspannungsleitung von Meppen nach Wesel) begonnen. Über den Sinn und Zweck dieser Nord-Südtrasse ist bereits viel diskutiert worden und es wird massiv kritisiert, dass für den Transport von Strom aus der Windenergie wertvolle Naturräume zerstört werden. Die Bezirksregierung Münster hat im Oktober 2020 den Planfeststellungsbeschluss für den Freileitungsabschnitt über 37 km zwischen Legden (Kreis Borken) über Metelen und der Landesgrenze von NRW und Niedersachsen erteilt. Das Waldschutz-Bündnis hätte eine Trassenführung begrüßt, die auf die wertvollen Waldbestände Rücksicht genommen hätte. Konkret zum Vorhaben bei Metelen sagen kritische Stimmen: „Die Stromtrasse könnte eigentlich parallel neben der B70 verlaufen, was die beste Lösung wäre. Stattdessen wird die Trasse durch ein angrenzendes Waldgebiet der Metelener Heide geführt, welches gleichzeitig auch ein Landschaftsschutzgebiet ist (also zu schützen ist). Das Waldgebiet ist nicht nur ein Erholungsort für die Bewohnerinnen und Bewohner in Metelen sowie der angrenzenden Städte, sondern auch ökologisch unverzichtbar.“ Da die Trassenführung auch teilweise durch Steinfurter Gelände führt, haben sich die beiden grünen Steinfurter Parteien, BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN sowie die GAL, der Protestaktion angeschlossen.

Waldflächen sind im Münsterland knapp und sie dienen dem Klimaschutz. Laut Beschluss der Bezirksregierung Münster werden mehr als 70.000 Quadratmeter Buchen- und Nadelwald in Metelen gefällt. Das Waldschutz-Bündnis fordert stattdessen die Aufforstung von Waldgebieten, da Waldgebiete im Münsterland knapp sind. Es ist dem Bündnis unverständlich, warum die Leitung quer durch die Metelener Heide geschlagen wird, obwohl es in der näheren Umgebung überwiegend waldfreie Flächen gibt. Die Zerstörung der Metelener Heide richtet sich unverantwortlich gegen Schutzgüter wie Erholung, Grundwasserstände, Luft und Klima. So wird auch von dem Bündnis stark kritisiert, dass in dem 400 Seiten umfassenden Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Hochspannungstrasse nur ein knappes Kapitel zum „Schutzgut Luft und Kima“ enthalten ist. Dazu kommt, dass das Kartenmaterial von Amprion fehlerhaft ist: Symbole täuschen Nadelwaldbestände vor, doch im Bereich der vorhandenen Bahntrasse von Gronau nach Münster werden klimarelevante Buchenwaldbestände zerstört. Gemeinsam mit der Bundesbürgerinitiative Waldschutz (BBIWS) und dem Arbeitskreis Heckenschutz, sowie dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kämpft das regionale Waldschutz-Bündnis für einen Einschlagstopp auch in den letzten noch halbwegs intakten Buchen-Mischwäldern des Münsterlandes. In Zeiten eines dramatischen Artensterbens und eines sich beschleunigenden Klimawandels ist jeder etwas ältere und größere Baum wichtig.