Die Steinfurter Grünen haben am Sonntag, den 18.04.2021, zur Diskussion des bundesgrünen Wahlprogramms eingeladen.
Frei nach dem Wahlkampfmotto „Deutschland. Alles ist drin.“ hieß es in dieser Diskussionsrunde „Steinfurt. Alles ist drin.“. Diskutiert wurde das Programm aus den verschiedensten Blickrichtungen. So durften die Grünen Gäste aus Werbegemeinschaft, Landwirtschaft und Religion begrüßen. In Austausch getreten sind die Teilnehmenden mit den beiden Steinfurter Bundestagskandidat*innen Alexandra Schoo (Wahlkreis Borken I/ Steinfurt I) und Jan-Niclas Gesenhues (WK Steinfurt III). Moderiert wurde die Veranstaltung von Uli Ahlke, Vorstand des Vereins „WieWollenWirLeben e.V.“.
Zu Anfang des knapp zweistündigen Treffens haben Schoo und Gesenhues die inhaltlichen Schwerpunkte des grünen Wahlprogramms vorgestellt. Schoo war es wichtig den sozialen Aspekt herauszustellen: „Wir brauchen eine würdige Garantiesicherung, bei der wir den Menschen auf Augenhöhe begegnen. Durch Verschlankung der Bürokratie haben Jobcenter viel mehr Zeit und Raum, die Menschen wirklich zu begleiten“. Gesenhues machte deutlich, dass es in Deutschland nun endlich wirksame Zukunftspolitik brauche und nicht mehr nur schöne Worte. So sprach er unter anderem von einem „Parismoment“ für den Schutz der ökologischen Vielfalt.
Nach den Wortbeiträgen der beiden Kandidat*innen, haben die Teilnehmenden ihre Standpunkte dargelegt.
Henning Stoyke, Vertreter des Landwirtschaftlichenortsverbandes Burgsteinfurt, stellte heraus: „Wir werden nicht umher kommen, die Landwirtschaft umzubauen: Und Landwirtinnen und Landwirte wollen mitmachen!“. Dafür brauche es aus seiner Sicht eine andere Diskussionskultur und eine schlankere Bürokratie. Politik und Landwirtschaft könnten hier nur miteinander und nicht gegeneinander agieren. Inhaltlich einig waren sich Erkan Yazici, Vorstandsvorsitzender der Türkisch Islamischen Gemeinde, und der Vertreter der Diakonie, Pfarrer Matthias Hövelmann. Beide machten klar, dass der Mensch in den Mittelpunkt der Politik gehöre und kritisierten das jetzige Hartz-IV-System. Schoo pflichtete ihnen bei und stellte den grünen Wahlpunkt „Garantiesicherung statt Hartz IV“ vor, mit dem sich die Grünen für eine Mindestsicherung auf Augenhöhe ohne Stigmatisierung einsetzen. Als Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft Burgsteinfurt warb Dieter Kater dafür, dass die Innenstädte und die regionale Vermarktung attraktiver gestaltet werden. Uli Ahlke zeigte hierfür die grüne Lösung auf, mit der Regionalsiegel und Direktvermarktung durch lokale Einkaufapps und Regionalwerbung unterstützt werden.
Jost Fröbrich, Vertreter der Grünen Jugend, mahnte an, dass das Wahlprogramm aus seiner Sicht zwar alles abdecke, es nun jedoch einer konsequenten Umsetzung brauche. Er betonte, dass die GJ hierbei großes Vertrauen in Schoo und Gesenhues habe.
Die Diskussionsbeiträge abschließend hat Norwich Rüße (Mitglied des Landtags), erläutert, dass es seiner Meinung nach nun gilt, den Spagat zwischen Mut und Übermut zu meistern. Den Grünen müsse es gelingen, zwischen Visionen und Realpolitik ein ausgeglichenes Maß zu finden.
Nach knapp zwei Stunden bedankte sich Uli Ahlke bei den Teilnehmer*innen und zeigte sich zuversichtlich, dass das grüne Wahlprogramm ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung moderner und zukunftsfähiger Politik sei.