Im Rahmen einer Klausurtagung ließ sich die Fraktion der GRÜNEN am Samstag über nachhaltiges energetisches Bauen informieren. Diese Klausurtagung wurde hybrid durchgeführt und fand großen Anklang. Prof. Dr. Peter Vennemann zeigte in einem lockeren, aber wissenschaftlich fundierten Vortrag den aktuellen wissenschaftlichen Stand zur Stromerzeugung und zum Heizen auf. Hierzu stellte er eine durch Studierende erarbeitete Software vor, die alle aktuellen Möglichkeiten der Energiegewinnung berücksichtigen kann und ein optimales Profil für eine Emissionsreduktion und Kosteneinsparung errechnet.
Studierende des Fachbereichs Energie, Gebäude, Umwelt der FH Münster in Steinfurt hatten dazu jeweils die Kosten, den Wirkungsgrad und den CO2-Fußabdruck der jeweiligen Energiegewinnungsmöglichkeit erfasst und deren Möglichkeiten in einem ausgeklügelten Verfahren miteinander verbunden, so dass es möglich ist, für Quartiere oder sogar ganze Stadtteile eine Aussage zum besten Energiemix zu machen. Dabei stellte sich heraus, dass es zu jeder baulichen Situation eine individuelle Lösung geben muss, da es nur in Berücksichtigung aller Möglichkeiten zur optimalen Lösung kommen kann. Prof. Vennemann konnte aus vielen Berechnungen, die mit dieser Software bereits gemacht wurden, folgende Punkte als Empfehlung ableiten: „Windkraft und Photovoltaik lohnen sich als Energieerzeugung immer. Diese Formen der Energieerzeugung sind sowohl auf der Kostenseite wie auch bei den Emissionen unschlagbar. Der Status quo der Energieerzeugung mit einem hohen Anteil an fossilen Energieträgern ist klimaschädlich und teuer. Mit jedem Windrad und jeder PV-Anlage werden die Stromkosten auch für die Allgemeinheit günstiger.“
Die anwesenden Mitglieder der GRÜNEN Fraktion konnten sich in einer Simulation über die Auswirkungen und Kosten und der Emissionen ein Bild machen. Dazu stellte Fraktionssprecher Ludger Kannen fest: „Der Energiewandel und der Klimaschutz hängen unmittelbar miteinander zusammen. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Situation bei den Kosten für fossile Brennstoffe ist es dringend geboten, dass der Energiewandel beschleunigt wird. Wir haben eine Chance gestärkt aus der Krise in Energie und Klima herauszukommen, wenn wir jetzt schnell handeln.“ In der anschließenden Diskussion wurde auch noch einmal hervorgehoben, dass Energieeinsparungen einen sehr großen Beitrag in der aktuellen Situation leisten können. „Jeder muss sich fragen, ob eine Lampe, die gerade nicht gebraucht wird, angelassen werden kann und auch ob jede Fahrt mit dem Auto nötig ist.“ so GRÜNEN OV-Sprecher Heinz-Bernhard Bödding. Prof. Vennemann wies innerhalb der Diskussion darauf hin, „dass der Wandel des Individualverkehrs hin zur E-Mobilität sowohl bei den Emissionen wie auch bei der Effizienz nur Vorteile aufweist.“
Zum Abschluss der Klausurtagung wurde durch die GRÜNEN Fraktion festgestellt an welcher Stelle der Kommunalpolitik es bereits die notwendigen politischen Anstrengungen gibt und an welchen weiteren Stellen die Fraktion ansetzen will. Die Fraktion der GRÜNEN wird sich weiterhin für den energetischen Umbau stark machen und auf die Beschleunigung der eingebrachten Initiativen hinwirken.